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Kindergeschichten / Gutenachtgeschichten mit Jonas

Inhalt

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Jonas zieht um




Der Tag des Abschieds war da. Für Jonas war es ein trauriger Tag, für seinen Papa hingegen ein sehr schöner. Ein Jahr war er ohne Arbeit gewesen.
Manchmal, wenn Jonas vom Spielen nach Hause kam, sah er seinen Papa mit einem Brief in der Hand am Küchentisch sitzen. Dann geschah fast immer das Gleiche: Papa schloss die Augen, legte den Brief auf den Tisch, murmelte etwas und sah in der nächsten Minute schon viel zuversichtlicher aus. Jonas Papa war erst ein Jahr arbeitslos. Der Vater von Arne, Jonas bestem Freund, war schon seit Jahren auf der Suche nach Arbeit, wie Arne ihm erzählte. An manchen Tagen liefe sein Vater sehr mürrisch im Haus umher und habe an allem und jedem etwas auszusetzen. "In letzter Zeit trinkt er schon nach dem Mittagessen sein erstes Bier, und es ist dann nicht das letzte", hatte Arne traurig berichtet. Da war Jonas froh, dass sein Papa die Sache anders anfasste und nicht aufgab. Eines Abends, als sein Papa ihn zu Bett brachte, hatte Jonas ihn gefragt, was er immer nach dem Lesen der Briefe vor sich hin sprach. "In den Briefen lehnen die Firmen meine Bewerbung ab und dann gebe ich meine Enttäuschung in Jesu Hände ab. Er hilft mir bei der Suche, also brauche ich mich nicht zu sorgen. Alles wird gut werden. Jesus sagt: Schaut euch die Vögel an. Sie brauchen nicht zu säen oder zu ernten oder Vorratsräume anzulegen, denn Gott ernährt sie. Und ihr seid ihm noch viel wichtiger als die Vögel. Können denn eure Sorgen euer Leben nur einen Tag verlängern? Natürlich nicht! Deshalb, mein Junge, glaube ich bald einen neuen, von Gott für mich ausgesuchten Arbeitsplatz zu haben!"
So war es auch gekommen. Da Papa bereit war, mit seiner Familie an einen anderen Wohnort zu ziehen, bot ihm eine Firma einen neuen Arbeitsplatz in der Nähe des Dorfes an, in dem Jonas' Großeltern wohnten. Während der letzten Woche vor den Sommerferien hatte Jonas sich nicht nur von seinen Schulfreunden verabschiedet, sondern auch von allen Lieblingsplätzen, Lieblingsverstecken und Lieblingskletterbäumen, die er in seinem bisher siebenjährigen Leben kennengelernt hatte. Jonas war ein aufgeweckter Junge mit schwarzen Haaren (von Papa geerbt) und Locken (von Mama geerbt), der in der rechten Wange ein "herzallerliebstes Grübchen" hatte, wie Mama sagte. "Grübchen küssen bringt Glück", sagte Oma einmal bei einer Familienfeier. Nur durch schnelles Weglaufen konnte sich Jonas vor der Schar der Tanten und Cousinen retten, die ihn danach auf die Wange küssen wollten. Jonas war noch ein Kind der aussterbenden Sorte, das mehr Zeit draußen als vor dem Computer oder Fernseher verbrachte und für sein Leben gern las. Nach den Sommerferien, die Jonas' Familie zum Umzug nutzte, sollte Jonas im neuen Wohnort in die zweite Klasse kommen. "Du wirst dort schnell neue Freunde finden", hatte seine Mutter ihn getröstet, "Kinder mit so viel Fantasie wie du sind begehrte Spielkameraden." Etwas wehmütig schaute Jonas aus dem Seitenfenster des Autos auf seine alte Heimat. Papa tröstete ihn: "Schau nicht so traurig, Jonas, nichts im Leben ist für immer", während Mama in Gedanken versunken noch einmal kontrollierte, ob sie nicht etwas vergessen hatten. Jonas' Schwester Samantha, genannt "Sam", schaute ebenfalls nachdenklich aus dem Seitenfenster des Autos. Sie war 15 Jahre alt und fand es einfach nur cool, aus dem kleinen "Kuhkaff", wie sie es nannte, herauszukommen. Dass der neue Wohnort auch nicht viel größer war, redete sie sich mit den Worten schön: "Es kommt nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität an.".
Jonas hatte seine in letzter Zeit angeberisch mit Fremdwörtern um sich werfende Schwester gefragt, was das heiße. "Das heißt, dass dort vielleicht die geileren Typen wohnen", hatte sie geantwortet und umgehend einen bitterbösen Blick von Papa geerntet, da das Wort "geil" einen Spitzenplatz in Papas Wortschatzverbotsliste einnahm. Jonas zählte erst die roten Autos auf der Autobahn, dann die grünen, aber bald wurde ihm das zu langweilig, und Samantha riet ihm boshaft, gestreifte oder karierte Autos zu zählen, da er doch nur bis 100 zählen könne und solche Autos seien halt seltener. Jonas streckte ihr die Zunge raus und schwieg, bis sie die Autobahn verließen. Kurz vor ihrem neuen Wohnort, 350 Kilometer entfernt vom bisherigen, fiel ihm glühendheiß ein, dass er etwas Wertvolles vergessen hatte. Hinter dem Kriegerdenkmal seines alten Wohnortes, in einer Seifenschachtel, deren Verbleib Mama sich bis heute noch nicht erklären konnte, lagen vergraben alle Schätze, die er in den Jahren, seit er laufen konnte, gesammelt hatte. Ein Glitzerstein mit Katzengold, ein vertrockneter Maikäfer, eine himmelblaue Murmel, mit der er in seiner Fantasie die Zeit anhalten konnte, ein Hornknopf und noch viele andere für Erwachsene uninteressante Dinge, die aber für ihn mehr Wert besaßen als Gold und Edelsteine. Der Verlust dieser Schätze machte ihn für eine kurze Zeit recht traurig, doch Jonas versuchte auch aus dem Schlechten immer etwas Gutes zu machen. "Man muss jedes Ding von zwei Seiten betrachten", sagte Papa immer, "dann hat auch das Schlechte manchmal einen Sinn." Genau diesen Rat befolgte Jonas nun. Und siehe da, Papa hatte Recht! Er stellte sich in Gedanken vor: Irgendwann, wenn er selbst schon Vater war und mit seinen Kindern die Orte besuchte, an denen er aufgewachsen war, würden sie staunen, wenn er die kleine Seifenschachtel mit den Schätzen hinter dem Kriegerdenkmal ausgrübe.
Oder ein sehr trauriges Kind, das zu Hause gehörig Ärger bekommen hatte, würde sich hinter dem Denkmal verstecken und führe weinend mit den Fingern durch den Sand, stieße plötzlich an etwas Hartes, entdeckte die Seifenschale und würde dadurch getröstet. Da fühlte sich Jonas gleich wieder viel besser, denn geteiltes Glück ist doppeltes Glück, sagte Papa. Stimmt, dachte Jonas.
Das Haus, das seine Eltern angemietet hatten, war wunderschön und lag am Ende einer Sackgasse in einem Wenderondell. Bäume, Wiesen und Ackerland begrenzten das Grundstück. Das lud förmlich dazu ein, zu forschen, zu klettern und nach Herzenslust draußen zu spielen. Das Allerschönste aber war, dass der Papa von Papa, also Jonas' geliebter Märchenopa, im nahen Nachbarort wohnte und Jonas ihn und die Oma jetzt viel öfter sehen konnte. Jonas durfte höchstens eine Stunde in der Woche an den Computer oder auf die Kinderseiten im Internet und wenn, dann zusammen mit Papa. Papa sagte immer: "Spiel lieber draußen, denn Computer und das Internet machen kleine Kinder fett - altes deutsches Sprichwort!" Das mit dem Sprichwort glaubte Jonas nicht, doch draußen zu spielen war sein größtes Vergnügen. Da sie in den Sommerferien umgezogen waren, grünte und blühte alles in den herrlichsten Farben, und die Natur hielt unzählig viele Dinge für ein neugieriges Kind wie Jonas bereit. Wie Jonas' Mama schon sagte, Kinder mit Fantasie ziehen sich gegenseitig wie Magneten an und sind gefragte Spielkameraden. So dauerte es nicht lange, bis er seinen ersten Freund kennenlernte. Tim aus dem Nachbarhaus, sieben Jahre alt, etwas kleiner, blond, sommersprossig und genauso neugierig wie Jonas. So begann Jonas' erster Sommer in der neuen Umgebung. Was Jonas in den sechs Wochen der Sommerferien am neuen Wohnort erlebte, will ich euch nun erzählen.

Autor: Hans-Georg Wigge




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