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Kindergeschichten / Gutenachtgeschichten mit Jonas

Inhalt

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Jonas und der galaktische Imperator




Nichts wünschte sich Jonas im Moment mehr, als die letzte Figur aus der Serie der "Acht Weltraumkämpfer", den "galaktischen Imperator".
Das erste Problem war, dass sich diese Figur in einem Überraschungsei befand. Das zweite Problem war, dass es eilte, denn diese Überraschungseier befanden sich unter einem Schild, auf dem stand: "Hol dir die Weltraumkämpfer!! Nur noch für kurze Zeit in jedem siebten Ei!!"
Das dritte Problem war, dass Jonas schon sieben Weltraumkämpfer besaß und ihm nur noch der "galaktische Imperator" fehlte. Leider hatte ihm das Erschütteln der ersten sieben Figuren sein gesamtes gespartes Taschengeld der letzten zehn Wochen gekostet, das war das vierte Problem. Das fünfte Problem war, dass sein bester Freund Tim bereits alle acht Figuren besaß und Jonas furchtbar neidisch war.
Trübsinnig saß Jonas im Wohnzimmer und starrte auf den dunklen Fernseher. Mama oder Papa anzubetteln war völlig sinnlos. Er hörte sie bereits sagen, dass er mit seinem Taschengeld halt besser hätte wirtschaften sollen. Jonas schielte wieder zum Fernseher und plötzlich erblickte er die Lösung aller seiner fünf Probleme, das "Ruanda-Schwein".
Auf dem Fernseher stand ein Sparschwein, welches das ganze Jahr von sämtlichen Familienmitgliedern immer wieder einmal mit Kleingeld gefüttert wurde. Jedes Jahr zu Weihnachten unterstützten sie damit ein Projekt des Eine-Welt-Ladens für Ruanda.
Nun schaute ihn das Schwein an und schien zu sagen: Ich bin die Lösung aller deiner Probleme!
Jonas wollte sich das Geld ja nur ausleihen und Cent für Cent zurück- zahlen. Sein Wunsch, den galaktischen Imperator zu besitzen, war schon langsam nicht mehr zum Aushalten.
Gerade, als er seine Gedanken in die Tat umsetzen wollte, kam seine Mama um die Ecke und fragte ihn, warum er so trübsinnig in den dunklen Fernsehbildschirm starre. Ohne Antwort trottete Jonas davon. Doch der Gedanke an das "Ruanda-Schwein" ließ ihn nicht mehr los. Am Nachmittag bot sich dann endlich die Gelegenheit zur Tat. Papa war auf Arbeit und Mama werkelte im Garten. Jonas ergriff das Sparschwein, öffnete den Gummistöpsel unter dem Bauch und schüttelte eine Handvoll Münzen auf das Sofa. Einen Moment hatte er das Gefühl, als schaue ihn das Schweinchen vorwurfsvoll an, und er murmelte: "Ist doch nur geliehen."
Die Sehnsucht nach dem "galaktischen Imperator" ließ ihn zudem jeden Skrupel überwinden. Schnell verstöpselte er das "Ruanda-Schwein" wieder und achtet dabei darauf, einige Münzen im Schwein zu lassen, damit seine Tat nicht auffiele. Dann ergriff er das Klimpergeld vom Sofa und ließ es in seiner Hosentasche verschwinden. In seinem Zimmer holte er es heraus und stellte fest, dass er 4 Euro und 23 Cent ergattert hatte. Das reichte für acht Überraschungseier! Jonas war ein pfiffiges Bürschchen und konnte bereits gut mit Geld umgehen.
"Ich bin zum Bolzplatz", belog er seine Mutter im Vorbeigehen mit rotem Kopf und machte sich auf den Weg zum Supermarkt.
Dort angekommen, schüttelte er vorsichtig, mit spitzen Fingern unter den argwöhnischen Augen einer Verkäuferin alle Überraschungseier neben seinem rechten Ohr. Dann machte er sich mit acht Eiern auf den Weg zur Kasse. Dafür musste Jonas beide Hände benutzen. "Na, Kleiner, kaufst du für die ganze Familie ein?", fragte die Verkäuferin. "Ja, ich habe halt so viele Geschwister", log Jonas bereits das zweite Mal an diesem Tag.
Dann ließ er sich eine Tüte geben und machte sich in der Hoffnung auf den Heimweg, nun endlich den "galaktischen Imperator" sein Eigen nennen zu können. Er rannte so schnell, dass er völlig außer Atem zu Hause ankam. Die Spannung wuchs ins Unerträgliche.
Mama, die immer noch im Garten wühlte, fragte verwundert: "Schon zurück vom Bolzen?"
"War niemand auf dem Bolzplatz", log Jonas zum dritten Mal an diesem Tag. Mama gab sich damit zufrieden, und Jonas sauste auf sein Zimmer, schloss die Tür ab und wickelte hektisch die Überraschungseier aus.
Zehn Minuten später betrachtete er mit schokoladenverschmiertem
Mund das Ergebnis.
"Acht Enttäuschungseier", murmelte er.
Kreisel, Spiele, Puzzles, aber kein "galaktischer Imperator"!
Beim Abendessen war Jonas äußerst wortkarg.
Papa fragte: "Hast du keinen Hunger, Jonas?"
"Nein", antwortete er, weil ihm vor lauter Schokoladeneiern schlecht war, worauf die sorgenvolle Frage seiner Mama folgte: "Du wirst ja wohl nicht krank?", verbunden mit einer fürsorglichen Hand auf seiner Stirn.
In dieser Nacht träumte Jonas, dass der "galaktische Imperator" plötzlich in seinem Zimmer stand.
"Hallo, Jonas", sagte er, " ich bin gekommen, um dich deiner gerechten Strafe zuzuführen. Nicht nur, dass du Geld gestohlen hast, das andere Menschen dringender brauchen als du, sondern dass du auch noch dreimal gelogen hast an einem Tag. Das schreit nach Strafe!"
Mit böse funkelnden Augen öffnete er einen Korb, den er bei sich hatte, und sprach: "Alles, was sich in diesem Korb befindet, musst du aufessen, das ist deine Bestrafung!" Jonas schaute in den Korb. Er war randvoll mit Schokoladeneiern. Da erwachte er blitzartig und schaffte es gerade noch bis zum Bad, wo er sich, so leise es ging, übergab, damit seine Eltern nichts merkten und sich Sorgen machten. Am Morgen saß er bleich und müde am Frühstückstisch.
Wie konnte er verhindern, dass ihn der "galaktische Imperator" noch einmal besuchte? Keine Frage.
Er musste das Geld zurück ins "Ruanda-Schwein" stecken und seiner Mutter etwas zum Ausgleich für die Lügen schenken, um alles wieder gutzumachen. Auf dem Bolzplatz hatte er letztens zwei große, nicht gerade nette Jungen belauscht. Der eine erzählte, dass er auf dem Supermarktparkplatz den Einkaufswagen mit einem 20-Cent-Stück von seiner Kette befreite und ihn dann jemandem, der gerade aus dem Auto stieg, mit den Worten anbot: "Sie können mir den Euro im Tausch gegen den Einkaufswagen geben, dann müssen Sie nicht so weit laufen."
"Klappt fast immer", hatte er geprahlt, "denn die wenigsten wissen, dass auch 20-Cent-Stücke in den Einkaufswagenschlitz passen - und schon hat man 80 Cent Gewinn gemacht."
Das war die Idee, um an Geld zu kommen, fand Jonas.
Am Nachmittag konnte Jonas nicht schnell genug zum Bolzplatz kommen, wie er seiner Mutter ein weiteres Mal vorlog, da angeblich ein wichtiges Spiel gegen ein Team aus einer anderen Straße stattfände.
Kaum auf dem Supermarktparkplatz angekommen, steckte er ein
20-Cent-Stück in einen Einkaufswagen. Es funktionierte wirklich.
Danach visierte er das erste Opfer an: eine alte Dame, die auch noch gehbehindert war. Zielstrebig steuerte Jonas mit dem Einkaufswagen auf sie zu.
"Tu´s nicht", hörte er plötzlich eine innere Stimme sagen, und statt der Dame den Einkaufswagen im Tausch gegen den Euro anzubieten, fragte er: "Kann ich Ihnen beim Einkaufen helfen?"
"Gerne, aber hat das einen bestimmten Grund? Das hat mir ja noch nie jemand angeboten", antwortete die alte Dame.
"Ach, ich tue das gegen eine kleine freiwillige Spende für ein Projekt des Eine-Welt-Ladens für Ruanda", erwiderte Jonas.
"Na, das finde ich ja toll, so klein und schon so hilfsbereit", sagte die nette Dame.
Am Anfang irrte Jonas durch die Gänge, aber bereits beim dritten Helfereinsatz kannte er sich schon etwas aus und wurde immer schneller.
Bis ans Auto lieferte er die Ware. Der eine oder andere Misstrauische schickte ihn zwar mürrisch und mit bösen Worten fort, doch Papa sagte immer: "Man kann kämpfen und verlieren, aber wer nicht kämpft, hat schon verloren!" Deshalb versuchte es Jonas immer wieder.
Zudem beobachtete Jonas ein paar Jugendliche, die wohl nicht unter Geldmangel litten, da sie ihre Pfandflaschen nicht in den Markt zurückbrachten, sondern einfach achtlos an der Hauswand stehen ließen. Jonas sammelte die Pfandflaschen ein und ließ sich das Pfandgeld im Markt zurückgeben. Am Abend klimperten 10 Euro und 50 Cent in seiner Hosentasche. Zu Hause angekommen, fütterte er sofort das "Ruanda-Schwein" wieder fett und gab ihm noch zusätzlich zu dem ausgeliehenen Geld 2 Euro und 77 Cent zum Nachtisch. Für 1 Euro und 50 Cent hatte er seiner Mama eine Verzeih-mir-meine-Lügen-Schokolade gekauft.
"Wofür bekomme ich die?", fragte Mama.
"Weil du einfach galaktisch bist", antwortete Jonas, womit Mama wenig anfangen konnte.

Leider bohrte Mama immer so lange nach, bis sie etwas verstanden oder herausgefunden hatte. Irgendwie war Jonas das heute aber recht, und die Wahrheit sprudelte nur so aus ihm heraus. Mit jedem Wort wurde ihm leichter ums Herz. Als er mit seiner Beichte fertig war, sagte Mama: "Also, Jonas, ich finde es toll, dass du mir die Wahrheit gesagt hast, und bei einer Strafe, die ich mit Papa gemeinsam beschließen werde, wird sich das günstig auf diese Strafe auswirken."
Jonas war dann mit drei Abenden ohne seine Lieblingssendung "Wissen macht Ah" davongekommen. Am Abend im Bett überlegte Jonas, was er heute gelernt hatte. Man muss alles von zwei Seiten betrachten, dann hat das Schlechte manchmal auch seinen Sinn, hatte Papa mal gesagt.
"Wie wahr!", dachte Jonas noch, bevor er einschlief.
In dieser Nacht kam der "galaktische Imperator" nicht in Jonas' Träume, und die anderen sieben Weltraumkämpfer verkaufte Jonas auf dem nächsten Flohmarkt und fütterte damit erneut das "Ruanda-Schwein".

Autor: Hans-Georg Wigge



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