Neujahrsgedicht
Null Uhr Null die Korken knallen,
Glück und Segen wünscht man allen.
Auch der, den man nicht leiden kann,
kommt heut mit Umarmung dran.
Raketen zischen durch die Luft,
Brandgeruch und Schwefelduft.
Euros in die Luft sie schießen –
„Ach, was störn uns Wirtschaftskrisen.
Früher waren’s böse Geister,
heute Januar, so heißter,
der uns Kälte bringt und Schnee;
zugefrorn sind Fluss und See.
Gänse längst nach Süden zogen –
für das Jahr die Astrologen
schwindeln schon wie eh und je:
wie ich meine Zukunft seh,
wissen die nicht im geringsten
weder Januar noch Pfingsten.
Doch der Mensch, der wirklich denkt,
glaubt dem, der die Sterne lenkt.
Vertrau ihm heute und auch morgen,
dann bist du wunderbar geborgen.
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